Heute ist mir diese ganze Parelli Natural Horsemanship Diskussion noch mal durch den Kopf gegangen. Die Hauptgefahr an solchen Konzepten ist doch die Fehlerquelle Mensch! Wenn ein Mensch ohne großes Pferdewissen, Gefühl fürs Pferd und Gefühl zu sich selber (auf körperlicher und mentaler Ebene) solch ein Konzept erlernt und ausführt, dann besteht die Gefahr der Mechanisierung dieser Ausbildungsschritte, zum Nachteil oder sogar zum Schaden des Pferdes.

Ein Pferd wird die „sogenannten“ Spiele zwar als Verhalten mit anderen Pferden „zeigen“, aber es wird diese nicht „spielen“ oder permanent als Verhalten präsentieren, sondern als Mittel zum Zweck, in dem Moment wo das Verhalten nötig ist!

Ein Mensch, der diese systematisch aufgebauten Spiele lernt, sollte beachten, das Spiel als solches nicht als mechanischen Ablauf zu begreifen, sondern als erlernen des natürlichen Verhaltens des Pferdes. Dieser Mensch wird das Spiel auch nicht bis zum Erbrechen von seinem Pferd fordern, sondern manchmal als Interaktion zwischen zwei Lebewesen „spielen“!

Generell habe ich ein Problem mit dem Wort „spielen“. Letztendlich wird bei Parelli mit Druck die Übung  erarbeitet. Ich kann das nicht als „spielen“ bezeichnen. Wenn ich nach Parelli arbeite, trainiere ich mein Pferd auf ein bestimmtes Muster. Mein Pferd macht diese Übung, weil ich es verlange (oder mit Druck fordere), aber nicht weil es mir diese Übung schenkt.

Ein Mensch, der auf körperlicher und mentaler Ebene, bislang noch nicht die notwendige Sensibilität entwickelt hat, der wird sehr wahrscheinlich nicht in der Lage sein zu erkennen, wann er mit seinem Pferd in eine wirkliche Kommunikation eintritt und wann er sein Pferd nur mechanisiert.

Die wahre Kunst oder das Ziel eines jeden Menschen, der mit Pferden umgeht, sollte kein mechanischer Gehorsam des Pferdes sein, sondern ein partnerschaftliches Verhältnis, in dem beide Partner ein Stimmrecht haben!

Beachtet man das nicht, verschenkt man unzählig viele schöne wichtige Lernerlebnisse, die man nur erlebt, wenn man das Pferd auch achtet, beobachtet, eigenständig sein und agieren lässt.

Hast Du Erfahrungen mit Pat Parelli oder anderen Horsemenship Trainern?

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